Dalibor Pospíšil: „Kommunikation und Toleranz sind bei der Arbeit wichtig...“

Dalibor Pospíšil: „Kommunikation und Toleranz sind bei der Arbeit wichtig...“

Der LIKO-S-Mitarbeiter stammt aus der südmährischen Gemeinde Letonice, wo er und seine Frau Marcela zwei inzwischen erwachsene Kinder, Kristýna und Tomáš, großzogen. Zu Hause nannten sie ihn „Dalo“, bei uns aber nennt ihn niemand anders als „Belgi“. In diesem Jahr jährt sich sein Arbeitsantritt in der Firma LIKO-S zum fünfzehnten Mal.

Erinnern Sie sich an Ihre Anfänge? Wie haben Sie hier vor fünfzehn Jahren angefangen und was sind heute Ihre Aufgaben bei LIKO-S?

Ich kam als Praktikant für etwa einen Monat hierher in die Produktion, bekam darauf ein Angebot für einen Arbeitsvertrag und bin bis heute hiergeblieben. Ich begann in der Produktion – vom Waschen der Glasscheiben für die Fenster über den Zusammenbau der Profilrahmen bis hin zum Verpacken. Danach wechselte ich nach und nach an andere Arbeitsplätze, um bei Bedarf meinen Kollegen zur Hand gehen zu können. Also wechselte ich in die Türenfertigung, wo ich übrigens auch heute noch tätig bin. Wenn es erforderlich war, an einem Nebenarbeitsplatz zum Beispiel Türzargen herzustellen, bin ich auch dorthin gegangen. Dazu kam noch das Erfordernis, sich CNC-Kenntnisse anzueignen, was ich dann die nächsten Jahre machte, ich weiß es heute nicht mehr so genau. Schlussendlich kehrte ich als Produktionsmitarbeiter in die Türenfertigung zurück.

Sie haben also alle Herstellungsprozesse durchlaufen?

Ja, das kann man so sagen.

Wir haben erfahren, dass Sie nun auch für einen neuen 3D-Drucker verantwortlich sind.

Ja. Der erste Drucker steht schon seit einigen Jahren hier und wurde für die Entwicklung genutzt. Heute fertigen wir damit bereits Bauteile, die aufwändig gepresst, gefräst und dergleichen werden müssten. Mit einem 3D-Drucker können wir sie selbst herstellen. Ich verfolge, welche Komponenten uns fehlen, vor der Produktion wähle ich einfach die Saite entsprechend der Härte aus. Der 3D-Drucker erleichtert somit den Produktionsprozess erheblich und ist dadurch auch deutlich wirtschaftlicher.

Was machen Sie, wenn Sie nicht in der Arbeit sind?

Im Sommer, wenn es schön ist, ist das etwas anderes. Da bin ich stets draußen, im Garten, oder mache mit meiner Frau einen Ausflug, das ist verschieden. Aber hauptsächlich kümmern wir uns um unser Haus, da gibt es immer etwas zu tun. Sobald ich eine Arbeit erledigt habe, kommt schon die nächste.

Haben Sie Kinder?

Ja, zwei. Im Alter von 26 und 19 Jahren.

Die helfen also mit, oder?

Die Tochter lebt bereits von uns getrennt hier in Slavkov, der Sohn hat andere Interessen und sagt, dass seine Hände nicht arbeiten werden. Also erklärte ich ihm, dass sie es täten, wenn ich es ihnen beibrächte. Kurz gesagt, die IT macht ihm einfach viel mehr Spaß.

Es sieht so aus, als würden Sie in Ihrer Freizeit wiederum nur arbeiten. Sie werden sich doch manchmal erholen? Was ist Ihrer Meinung nach richtige Erholung?

Am liebsten ist es mir, wenn ich mich einfach hinlegen kann, denn normalerweise tun mir nach dem Arbeiten die Arme, Beine, einfach alles, weh. Und wenn man sich einen Science-Fiction- oder Fantasy-Film ansieht, kann man der Wirklichkeit – die manchmal hart sein kann – entfliehen und das ist eine große Entspannung. Ich schaue mir auch gerne Dokumentarfilme über die Erforschung des Weltraums an.

In letzter Zeit gab es mehrere Medienberichte über den Abschuss verschiedener Ballons oder mysteriöser Flugobjekte. Wir wissen noch nicht viel darüber, manche Trümmer wurden nicht gefunden. Verschiedene Theorien kamen auf, eine davon betrifft Außerirdische. Glauben Sie, dass Außerirdische wirklich existieren?

Ich habe verschiedene Literatur darüber gelesen und viele Dokumentationen gesehen. Ich würde sagen, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es da draußen außerirdisches Leben gibt. Das Universum ist ja riesig. Und ich denke, wenn es Außerirdische gäbe, wüssten wir sowieso nichts von ihnen. Was an die Oberfläche kommt, finde ich eher als eine medial aufgeblasene Blase. Es scheint mir wahrscheinlicher, dass es sich hierbei um eine Art Spionageaktion handelt. Und ich denke auch, dass wenn es Außerirdische tatsächlich gibt, liegen diese auf einer viel höheren Ebene als wir.

Ja, es ist manchmal von einer Theorie zu lesen, dass sie in unserer Zivilisation keine Anzeichen von Intelligenz fänden und uns deshalb nicht kontaktierten.

Das würde mich nicht überraschen, denn wir sind recht destruktiv.

Wie meinen Sie das? Worin konkret besteht diese Destruktivität?

Wir zerstören doch ringsherum um uns alles, so gut wir nur können. Schauen Sie sich doch einfach den Planeten an.

Und glauben Sie, dass wir unbewusst sogar uns selbst gegenüber destruktiv sind? Sind vielleicht sogar Sie selbst destruktiv?

Das gerade nicht, meist ist es im Verhältnis zu anderen. Im Allgemeinen geht es doch immer um Religions- oder Eigentumsstreitigkeiten. Wenn wir eine fortgeschrittene Zivilisation wären, müssten wir uns nicht selbst zerstören. Vielmehr würde es uns zu Entwicklung und Expansion antreiben.

Sie würden also selbst zustimmen, dass ein Mensch nichts alleine schaffen kann, sondern dafür ein Team braucht?

Sicherlich. Der Einzelne kann nichts tun. Eine größere Anzahl von Individuen erhöht das geistige Leistungsvermögen, und daraus können wir etwas völlig anderes hervorbringen, als es ein einzelner Mensch imstande wäre.

Kommen wir nun zur Teamarbeit hier bei LIKO-S. Würden Sie sagen, dass Sie hier ein gutes Team vorfinden?

Wie überall bei der Arbeit gibt es auch hier immer wieder allerlei Schwierigkeiten, aber ich meine, insgesamt sind wir ein gutes Team. Wir verstehen uns, manchmal treffen wir uns auch außerhalb der Arbeit, das ist großartig. Das heißt aber nicht, dass es nicht manchmal zu Reibungen käme. Jeder hat eine andere Herangehensweise an die Arbeit und jeder ist einfach anders. Genauso, wie mir die Herangehensweise von jemandem nicht gefällt, mag es sein, dass jemandem die meine nicht zusagt.

Wenn wir alle anders sind, was ist dann Ihrer Meinung nach der Schlüssel dafür, dass es klappt? Was denken Sie, worin das liegt?

Ich denke, Kommunikation ist wichtig, aber auch tolerantes Verhalten. Wenn ich immer nur auf meinen Standpunkt beharre, dann ist das nicht gut, denn bestimmte Dinge kann man auf mehr als eine Art und Weise erledigen. Meine Art ist möglicherweise gar nicht die ideale.

Gibt es ein Lebensmotto, an das Sie sich halten? Eine Weisheit, auf die Sie zurückkommen?

Ich halte mich an verschiedene, seit Generationen bewährte Regeln, aber ein bestimmtes Motto habe ich eigentlich nicht.

Welche Regeln sind das?

Etwa das Sprichwort: „Ehrlich währt am längsten“.

Als wir unser Präsentationsgespräch eröffneten, erfuhren wir, dass Ihre Kollegen Sie „Belgi“ nennen. Zufälligerweise wissen wir, dass man in Letonice, wo Sie herkommen, zu Ihnen immer „Belgie“ sagt. Sind Sie mit diesem Spitznamen einverstanden? Oder anders gesagt, gibt es jemanden, der Sie Dalibor ruft?

Man ruft mich eher „Pospe“. Bei meinem richtigen Namen aber überhaupt niemand. Der Spitzname stört mich sowieso nicht. Ich bin ein stolzer Letonitzer. Wir witzeln zwar gegenseitig übereinander, die Wahrheit ist aber, dass wir alle stolz auf jene Region sein können, in der wir leben.

Wir danken Ihnen für Ihr Gespräch. 

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